Interview

Interviewauszug mit Alexander Eggenhofer

 

Wie kommt deine Idee?

Die Idee kommt meistens aus einem Naturerlebnis, welches ich abstrahiere. Ich überlege mir, wie ich die Idee umsetzen kann. Ich stelle mir vor, wie das Bild ausschauen könnte. Die Umsetzung der „Grundidee“ vermischt sich mit dem unmittelbaren Erleben und Arbeiten am Bild.

 

Was heißt, du nimmst die Idee aus der Natur?

Ich laufe gerne in der Natur, besonders beim Wasser. Wenn ich das Wasser mit dem Schilf und die leichten Nebelschleier sehe, kann ich mir gut vorstellen, wie zarte Striche auf dem Bild entstehen und mit einer weißen Schicht von Farbe überzogen werden. Diese Erfahrung wirkt auf mich, und ich will es umsetzen. Es ist nicht nur das, was ich sehe, sondern auch das Gefühl und die Energie, die in mich einströmt und zu wirken beginnt.

 

Wie nimmst du dieses Gefühl und diese Energie wahr?

Es ist eine Verbindung zwischen dem Visuellen, dem Spüren und der körperlichen Erfahrung; ein Kribbeln am ganzen Körper. Manchmal ist es so, dass ich etwas sehe und dann möchte ich es riechen oder spüren.

 

Wie spürst du, dass du bereit bist für das Bild?

Meist körperlich; ich fühle mehr Energie in mir, ich spüre Kraft, Liebe und Freude in mir! Meistens werde ich lebendiger, unruhiger, weil ich den Drang zum Malen spüre, dann nehme ich die Außenwelt weniger wahr.

 

Wie weißt du, dass ein Bild fertig ist? Was ist das für ein Gefühl?

Ein Gefühl von Zufriedenheit, ein Erfülltsein von Leichtigkeit, ein „Aaahh“, ein Auf- und Durchatmen: „Es ist fertig. Es ist vollbracht!“

 

Gibt es Visionen im Hinblick auf den Sinn und Zweck deiner Kunst?

Ja, mir geht es um das Ästhetische, das Meditative und Kontemplative in der Kunst! Mir geht es um die Wahrnehmung der Sinnlichkeit, nicht um den technischen Beweis, wie ein „schönes“ Bild zu malen sei. Man kennt die Technik, die Proportionen, die Perspektive, okay, aber das Wesentliche ist die Wahrnehmung der anderen Ebenen, die sinnliche Wahrnehmungsebene z.B., bei der es darum geht, ein Bild lange zu betrachten und wahrzunehmen, was man innen und außen sieht. Für mich besteht auch der Anspruch, dass es ästhetisch sein soll, etwas Schönes im Leben zu schaffen, für mich und andere. Es geht mir um die Ausrichtung auf das Schöne, das Göttliche, auf die visuelle Sinnlichkeit.

 

Was sind deine Werte in der Kunst, was ist dir wichtig?

Das Kontemplative, Meditative soll sichtbar werden. Es soll die Kraft gespürt werden, die dahinter liegt. Andere Seins - Ebenen sollen sichtbar und spürbar werden. Die Kunstwerke sollen Freude bereiten, Vertrauen und Energien schenken! Das Kunstwerk soll für sich eine Aura besitzen, ein Eigenleben und das Göttliche soll darin sichtbar werden!

 

Warum ist dir das wichtig, das Meditative, das Kontemplative, die Kraft spürbar werden zu lassen?

Weil es neben unserer sichtbaren, materiellen Welt auch andere Welten gibt.

 

Warum ist dir die andere Welt wichtig?

Ich glaube, dass wir durch diese andere Welt Kraft schöpfen können, Freude bekommen und ganzheitliche Liebe erfahren können.

 

Wie machst du das, dass du Kraft schöpfst aus der anderen Welt?

Diese Welten öffnen sich beim Spazieren in der Natur, im Gespräch, in der Arbeit, in der Kontemplation bis hin zur tiefen Meditation.